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Alex Klocke > Ein Nordhesse auf Abwegen

Alex Klocke > Ein Nordhesse auf Abwegen

Ein viermonatiger Aufenthalt in China brachte unserem Keeper Alexander Klocke neue Erfahrungen und Einblicke in eine ganz neue Welt. In regelmäßigen Abständen ließ er uns daran Teil haben. Inzwischen ist er wieder zurück und arbeitet fleißig daran, den Rückstand auf seine Kollegen aufzuholen, um das Team bald wieder tatkräftig zwischen den Pfosten unterstützen zu können.

Hier haben wir die Grüße noch einmal für euch zusammen gestellt.

 

[10. September 2015] 

Spätestens am Samstag wäre es euch beim Nachzählen aufgefallen, einer fehlt. Wir verraten euch schon heute, wer und warum.

Alexander Klocke weilt zurzeit für ein Auslandssemester in Nanjing, einer 6-7 Millionen Einwohner Stadt in China. Dort möchte er neue Erfahrungen machen, Eindrücke sammeln und Land und Leute kennen lernen. „Überraschender Weise wurden mein Kumpel und ich genommen, obwohl wir spät dran waren. Und jetzt ziehen wir es durch! Mal raus aus Göttingen und etwas Neues kennen lernen. Und dem Lebenslauf tut das auch ganz gut.“ erklärt der unser Keeper. „Hier spricht kein Mensch Englisch, das macht es noch chaotischer als es eh schon ist.“ Doch nach ein paar Startschwierigkeiten in Sachen Wohnungssuche – „das Preisleistungsverhältnis ist ne Katastrophe, da haben wir erstmal nur aus dem Koffer gelebt“ - kann es nun richtig losgehen. „Nun sind wir endlich richtig angekommen. Es ist natürlich eine riesen Umstellung, allein der Verkehr und das Essen sind gewöhnungsbedürftig.“

Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden. Und bis dahin drückt unser Teilzeit-Chinese die Daumen für Samstag „und hofft, dass wir die ersten Punkte einfahren!“

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[27. Oktober 2015]

Bevor es bald gleich dreimal auswärts geht, machen wir doch gleich auch noch einen Sprung noch eine Ecke weiter weg. Es gibt ein Lebenszeichen von unserem China-Export Alex Klocke - und die eine oder andere "unappetitliche" Entdeckung in der aktuellen Wahl-Heimat ...

"Nach einer Eingewöhnungszeit und vielen Komplikationen haben drei Kommilitonen und ich eine gute Wohnung gefunden, inklusive Wasserrohrbruch und tagelangem Wasserschippen. Nanjing habe ich inzwischen auch kennen gelernt und in manchen Ecken kennt man sich schon gut aus. Die erste Klausurphase habe ich schon hinter mir, die beiden freien Wochen im Anschluss haben wir zum Reisen genutzt. Seoul in Südkorea und Tokyo in Japan wurden angeflogen und Freunde vor Ort konnten uns alles zeigen. Kurz darauf kam meine Freundin zu Besuch und wir haben ein paar Tage Shangahi gemacht. Kulinarisch könnte ich von sich noch bewegendem Tintenfisch über Quallensalat bis Entenzungen einiges mitmachen, wobei ich ein deutsches Mettbrötchen schon vermisse.

Ich verfolge hier natürlich jedes eurer Spiele, Jungs. Und ich freue mich, dass der Knoten geplatzt ist und ihr zeigt, dass wir auch mit den Teams von weiter oben mithalten können. So soll es weiter gehen und ich hoffe, dass wir uns im gesunden Mittelfeld festsetzen können!“

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[26. Dezember 2015]

Rechtzeitig um das Fest im Kreise der Familie zu feiern, ist unser Dritter Keeper im Bunde wieder zurück in heimischen Gefilden. Für uns blickt er noch einmal anschließend zurück - und natürlich auch voraus auf die Rückrunde im GSV-Dress.

"In den vier Monaten drüben hat man einiges mitnehmen können. Der Kulturunterschied ist riesig und ich glaube, so ganz an das andere Leben, die anderen Einstellungen und Verhaltensweisen würde ich mich nie gewöhnen können. Aber wenn man die Leute besser kennen lernt, dann versteht man manches irgendwann (oder halt immer noch nicht).

Während dieser Zeit fehlen einem natürlich das eine oder andere. Zum Beispiel die deutsche Bürokratie oder Genauigkeit, was ich mir selber nie vorstellen konnte. Aber irgendwie geht es doch immer ... Die Zeit war unglaublich und ich denke, man lernt das Leben in Deutschland wirklich zu schätzen. Viele neue Freunde und geile Erfahrungen im Handgepäck, runden das Abenteuer ab.

An Weihnachten nach Hause zu kommen ist zudem auch was besonderes, da ich meine Familie und meine Freundin, aber auch meine Freunde lange nicht mehr gesehen habe. Außerdem wird Weihnachten in China sowieso nicht groß gefeiert, manche gehen essen, manche bestellen etwas und andere wiederum treffen sich mit einem Freund und betrinken sich. Aber am nächsten Morgen müssen dann alle auch wieder arbeiten. Da hat Deutschland doch seine Vorzüge.

In der nächsten Zeit muss ich zusehen, dass ich so so schnell wie möglich fit werde. Der Smog da drüben ist im Schnitt gleichzusetzen mit ca 13-14 Zigaretten täglich und mit Joggen tut man seinem Körper da keinen Gefallen. Ich werde sicher die eine oder andere Extraschicht im Wald einlegen müssen um mit den Jungs gleichzuziehen, aber das ist ein Opfer das ich gerne bringe. Ohnehin kitzelt es schon recht lange in den Fingern, wenn ich mir die Spielberichte der letzten Wochen anschaue. Bei einem Spiel wie in Leipzig, da will man selbstverständlich selber mit dabei sein. Man muss aber aber auch mal Respekt zollen, wenn der eigene Torwartkollege da zwei mal hintereinander - mit kaum Spielpraxis - solch eine Leistung raushaut. Nichtsdestotrotz will ich natürlich auch wieder angreifen und zeigen, was ich kann. Wenn ich wieder ins Training einsteige, wird wahrscheinlich erstmal eine Kiste Bier fällig sein und ein bischen rumgeflaxt, aber dann würde ich auch gerne wieder den Ball an den Händen spüren. Ich freu mich drauf!"

Willkommen zurück, Alex!