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Baunatal wird in eigener Halle von starkem ASV Hamm überrollt

Baunatal wird in eigener Halle von starkem ASV Hamm überrollt

23:43 - Eintracht gedemütigt

BAUNATAL. Es klingt verheerend. Die Handballer des GSV Eintracht Baunatal unterlagen in ihrem Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen 23:43 (12:20), es war die elfte Pleite in Folge. Aber auch wenn die Gastgeber fast alles vermissen ließen, was eine Mannschaft der 2. Bundesliga braucht: Man kann ihnen nicht nachsagen,sich angesichts der Negativserie gehen zu lassen.

Die Eintracht stand auf total verlorenem Posten. Sie blieb aber stets bemüht und versuchte, kämpferisch gegenzuhalten. Spielerisch war sie den stark auftrumpfenden Westfalen, die ihre Erfolgsserie auf 21:3 Punkte ausbauten, klar unterlegen. Die Westfalen waren nicht gewillt, sich wie im Hinspiel von den Baunatalern düpieren zu lassen. Zum Leidwesen des wieder ohne gelernten  Linksaußen angetretenen GSV hielten sie sich 60 Minuten lang an die Vorgabe. Ihre Revanche nahm so demütigende Züge an.

Dennoch sah ASV-Trainer Kay Rothenpieler noch Luft nach oben. „Es war nicht ganz einfach für uns. Man denkt zu viel darüber nach, wie hoch man gewinnt. Wir haben nicht richtig gespielt, waren verkrampft und haben es lange mit der Brechstange versucht." Erst nach der Pause habe sich der ASV, der  kurzfristig den Abgang von Abwehrchef und Kreisläufer Jakob Macke zur SG Flensburg- Handewitt kompensieren musste, freigespielt.

Für Markus Berchten stand zunächst die Physis im Vordergrund. Der Baunataler Trainer zeigte sich erleichtert, die englische Woche hinter sich zu haben. „Jetzt können wir uns etwas erholen und dann hoffentlich wieder präsenter dastehen", sagte Markus Berchten und wandte sich der Analyse zu: „Der Gegner war schneller im Kopf und schneller auf den Beinen." Trotzdem sei vor der Pause mehr drin gewesen: „Da lief es bei Hamm nicht rund und dynamisch. Aber durch schlechte Absprachen in der Deckung und vorschnelle Abschlüsse haben wir das nicht genutzt."

Insbesondere die Abwehr funktionierte nicht. „Da gab es keinen Zugriff, keine Dichte, kein Miteinander", erkannte Berchten. Beispiel gefällig? Ein Zuspiel erreicht den am Kreis freien Hammer Julian Possehl, der den Ball jedoch verliert. Weil kein Baunataler in der Nähe steht, schnappt ihn sich Joscha Ritterbach und trifft zum 33:17 (48.).

„Wenn du so hoffnungslos unterlegen bist, hält sich der Spaß in Grenzen. Aber es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken", bekundete GSV-Torhüter Conny Paar ebenso  Durchhaltewillen wie sein Kollege Maurice Paske: „Wir sind nicht mehr ganz so heiß wie zu Saisonbeginn, aber es kommt auch keiner mit Unlust in die Halle."

Der misslichen Situation kann der Trainer jedoch auch eine, nun ja, positive Seite abgewinnen. „Wir haben eigentlich nichts zu verlieren und könnten unbekümmert vorgehen", sagt Markus Berchten. Gegen Hamm jedoch klappte dies kaum. „Nur Dennis Weinrich hat Gelassenheit gezeigt", lobte der Trainer seinen couragierten Mittelmann.

GSV Eintracht Baunatal - ASV Hamm 23:43 (12:20)

Baunatal: Paar (6/1 Paraden) 1.-15./ 31.-54, Paske (3) 15.-30./ 54.-60. - Koch 1 Tor, Gbur 1, Schade 3/3, Fuchs 2, Feuring,  Räbiger 1, Bornemann 3, Weinrich 5, Struif 4, Gabriel 2/1, Drönner 1

Hamm: Doden (3/2 Paraden), ab 24. Mrkva (7) - Huesmann 4/2 Tore , Doldan 7, Brosch 2, Fuchs 3, Landim, Wiegers 1, Ritterbach 7/1, Zdráhala 9/3, Gudat 2, Wienczek 2, Gaubartz 3, Possehl 3

Schiedsrichter: Lier/Lier (Stuttgart).

Zuschauer: 450

Strafzeiten: 10- 2 Minuten

Siebenmeter: 4/6 - 6/7

Stationen: 1:2 (5.), 5:9 (12.), 7:11 (17.), 8:12 (22.), 10:19 (27.), 14:23 (36.), 16:29 (43.), 17:33 (50.), 20:37 (54.), 21:41 (57.)

Quelle: HNA

Bildunterschrift: Hartes Brot: Entschlossen attackierten die Spieler des ASV Hamm, hier Martin Doldan. Zu selten setzten sich die Baunataler, wie in dieser Szene Dennis Weinrich, durch. Foto: Schachtschneider